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Equal Pay

Equal Pay umsetzen ▶️ Gehaltsunterschiede abbauen ✓ Gleichberechtigung fördern ✓ Arbeitgeberattraktivität steigern ✓ Jetzt fair bezahlen!

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Gender Pay Gap verstehen: Ursachen und Auswirkungen der Lohnungleichheit

Der Gender Pay Gap stellt eine der hartnäckigsten Herausforderungen für die Gleichstellung am Arbeitsplatz dar. In Deutschland verdienen Frauen im Durchschnitt 18% weniger pro Stunde als ihre männlichen Kollegen, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen [Destatis]. Diese Lohnlücke zwischen den Geschlechtern hat weitreichende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen und verstärkt bestehende gesellschaftliche Ungleichheiten.

Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass der Gender Pay Gap ein vielschichtiges Problem darstellt. Selbst nach Berücksichtigung von Faktoren wie Qualifikation, Berufswahl und Arbeitszeit verbleibt ein bereinigter Gender Pay Gap von 6% [Destatis]. Dies deutet darauf hin, dass strukturelle Benachteiligungen und subtile Diskriminierungsmechanismen nach wie vor eine Rolle spielen. Die Ursachen reichen von der ungleichen Verteilung von Care-Arbeit bis hin zu geschlechtsspezifischen Stereotypen in der Arbeitswelt.

Strukturelle Ursachen der Lohnungleichheit

Ein wesentlicher Faktor für den Gender Pay Gap liegt in der unterschiedlichen Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern. Frauen übernehmen häufiger Teilzeitbeschäftigungen und Minijobs, um familiäre Verpflichtungen zu erfüllen. Dies spiegelt sich auch in den Statistiken zum Elterngeldbezug wider: Während Frauen durchschnittlich 14,8 Monate Elterngeld beziehen, sind es bei Männern lediglich 3,7 Monate [Destatis]. Diese längeren Erwerbsunterbrechungen und reduzierten Arbeitszeiten wirken sich negativ auf Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten aus.

Faktor Auswirkung auf Gender Pay Gap
Teilzeitarbeit Geringere Stundenlöhne, weniger Aufstiegschancen
Erwerbsunterbrechungen Karriereknicks, langfristige Einkommenseinbußen
Berufswahl Konzentration in schlechter bezahlten Branchen
Führungspositionen Unterrepräsentation in Topmanagement-Ebenen

Die Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen trägt ebenfalls zur Lohnungleichheit bei. Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigen, dass ein höherer Frauenanteil in Führungsebenen den betriebsspezifischen Gender Pay Gap reduzieren kann [DIW]. In Unternehmen mit einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis auf der zweiten Führungsebene sinkt der Gender Pay Gap um etwa drei Prozentpunkte. Dies verdeutlicht die Bedeutung von Diversity-Maßnahmen und der Förderung weiblicher Führungskräfte für die Verringerung der Lohnlücke.

Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft

Die Folgen des Gender Pay Gaps reichen weit über individuelle Einkommensunterschiede hinaus. Geringere Löhne führen zu niedrigeren Rentenansprüchen und erhöhen das Risiko von Altersarmut für Frauen. Zudem beeinträchtigt die Lohnungleichheit die gesamtwirtschaftliche Produktivität, da Talente und Potenziale nicht vollständig ausgeschöpft werden. Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung schätzt, dass eine Verringerung des Gender Pay Gaps um einen Prozentpunkt das Bruttoinlandsprodukt um 3,2 Milliarden Euro steigern könnte [IAB].

Um den Gender Pay Gap nachhaltig zu reduzieren, bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes. Neben gesetzlichen Regelungen zur Lohntransparenz sind Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie zur Förderung von Frauen in MINT-Berufen und Führungspositionen erforderlich. Auch ein Kulturwandel in Unternehmen, der geschlechtsspezifische Stereotype abbaut und faire Beurteilungssysteme etabliert, spielt eine entscheidende Rolle. Nur durch das Zusammenspiel verschiedener Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kann die Vision von Equal Pay Realität werden.

Gesetzliche Grundlagen: Rechtliche Rahmenbedingungen für Equal Pay in Deutschland

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Equal Pay in Deutschland basieren auf einem Fundament nationaler und internationaler Gesetze. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) bildet dabei eine zentrale Säule, indem es Diskriminierung aufgrund des Geschlechts im Arbeitsleben untersagt. Dieses Gesetz verpflichtet ArbeitgeberInnen, Benachteiligungen bei der Vergütung aktiv entgegenzuwirken und schafft somit eine rechtliche Basis für Lohngleichheit [Bundesministerium der Justiz].

Einen Meilenstein in der Gesetzgebung zur Entgeltgleichheit stellt das 2017 in Kraft getretene Entgelttransparenzgesetz dar. Es gewährt Beschäftigten in Betrieben mit mehr als 200 MitarbeiterInnen einen individuellen Auskunftsanspruch über die Vergütung vergleichbarer Tätigkeiten. Zudem verpflichtet es Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten zur Durchführung betrieblicher Prüfverfahren zur Entgeltgleichheit. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Lohnunterschiede transparent zu machen und Diskriminierung aufzudecken [Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend].

Internationale Verpflichtungen und EU-Recht

Auf europäischer Ebene verankert Artikel 157 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) den Grundsatz des gleichen Entgelts für Männer und Frauen. Die EU-Richtlinie 2006/54/EG konkretisiert diesen Grundsatz und verpflichtet die Mitgliedstaaten zur Umsetzung in nationales Recht. Diese Richtlinie geht über das reine Lohngleichheitsgebot hinaus und umfasst auch Aspekte wie gleiche Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen sowie betriebliche Systeme der sozialen Sicherheit [Europäisches Parlament].

Gesetzliche Grundlage Hauptaspekte für Equal Pay
AGG Verbot der Lohndiskriminierung
Entgelttransparenzgesetz Auskunftsanspruch, betriebliche Prüfverfahren
AEUV Art. 157 EU-weiter Grundsatz der Lohngleichheit
EU-Richtlinie 2006/54/EG Umfassende Gleichbehandlung im Beruf

Die Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgaben in die betriebliche Praxis stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen. Eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) zeigt, dass trotz der rechtlichen Rahmenbedingungen nur etwa ein Drittel der Betriebe systematische Entgeltanalysen durchführt [WSI]. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, die Implementierung und Kontrolle der bestehenden Gesetze zu verstärken.

Herausforderungen und Weiterentwicklung des Rechtsrahmens

Obwohl der rechtliche Rahmen für Equal Pay in Deutschland umfassend ist, zeigen sich in der Praxis Lücken und Schwachstellen. Ein zentraler Kritikpunkt am Entgelttransparenzgesetz betrifft die Schwellenwerte für den Auskunftsanspruch, die viele kleinere und mittlere Unternehmen ausschließen. Zudem bemängeln ExpertInnen, dass die Beweislast für Lohndiskriminierung oft bei den Betroffenen liegt, was die Durchsetzung ihrer Rechte erschwert [Deutscher Juristinnenbund].

Um diese Herausforderungen anzugehen, werden verschiedene Ansätze diskutiert. Dazu gehören die Ausweitung des Geltungsbereichs des Entgelttransparenzgesetzes, die Einführung verbindlicher Lohnaudits für alle Unternehmen und die Stärkung der Rolle von Betriebsräten bei der Überwachung der Entgeltgleichheit. Auch die Einführung eines Verbandsklagerechts, das es Gewerkschaften und Gleichstellungsverbänden ermöglichen würde, stellvertretend für Betroffene zu klagen, steht zur Debatte [Hans-Böckler-Stiftung].

Die kontinuierliche Weiterentwicklung des rechtlichen Rahmens ist entscheidend, um Equal Pay in der Arbeitswelt zu verankern. Dabei gilt es, die Balance zwischen effektiven Regulierungen und praktischer Umsetzbarkeit für Unternehmen zu finden. Nur durch ein Zusammenspiel von klaren gesetzlichen Vorgaben, konsequenter Durchsetzung und betrieblichem Engagement kann das Ziel der Lohngleichheit nachhaltig erreicht werden.

Lohntransparenz schaffen: Maßnahmen zur Offenlegung von Gehaltsstrukturen

Lohntransparenz stellt einen Schlüsselfaktor zur Realisierung von Equal Pay dar. Durch die Offenlegung von Gehaltsstrukturen werden Ungleichheiten sichtbar und angreifbar. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass in Unternehmen mit transparenten Vergütungssystemen der Gender Pay Gap um durchschnittlich 7 Prozentpunkte geringer ausfällt als in Betrieben ohne solche Strukturen [Hans-Böckler-Stiftung]. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung von Transparenz als Katalysator für Lohngerechtigkeit.

Die Implementierung von Lohntransparenz erfordert ein systematisches Vorgehen. Zunächst gilt es, eine umfassende Bestandsaufnahme der bestehenden Vergütungsstrukturen durchzuführen. Hierbei werden sämtliche Gehaltskomponenten, von Grundgehältern über Zulagen bis hin zu Bonuszahlungen, erfasst und analysiert. Diese Datengrundlage ermöglicht es, geschlechtsspezifische Lohnunterschiede zu identifizieren und deren Ursachen zu ergründen.

Instrumente zur Förderung der Lohntransparenz

Ein effektives Instrument zur Förderung der Lohntransparenz stellen Entgeltberichte dar. Diese bieten eine strukturierte Übersicht über die Vergütungspraxis im Unternehmen, aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Hierarchieebenen und Tätigkeitsbereichen. Die Erstellung solcher Berichte sensibilisiert nicht nur die Unternehmensführung für potenzielle Ungleichheiten, sondern schafft auch eine Basis für gezielte Maßnahmen zur Angleichung der Gehälter.

Instrument Funktion Wirkung
Entgeltberichte Strukturierte Gehaltsübersicht Identifikation von Ungleichheiten
Gehalts-Benchmarking Branchenvergleich Einordnung der eigenen Vergütungspraxis
Job-Evaluationssysteme Bewertung von Tätigkeiten Objektivierung der Gehaltsfestsetzung
Digitale Gehaltsplattformen Interne Gehaltsdatenbank Erhöhung der Transparenz für MitarbeiterInnen

Ein weiterer Ansatz zur Steigerung der Lohntransparenz liegt in der Einführung von Job-Evaluationssystemen. Diese ermöglichen eine objektive Bewertung von Tätigkeiten anhand festgelegter Kriterien wie Verantwortung, Komplexität und erforderliche Qualifikationen. Durch die Anwendung solcher Systeme lässt sich die Gehaltsfestsetzung von subjektiven Einflüssen entkoppeln und auf eine nachvollziehbare Basis stellen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung konstatiert, dass Unternehmen mit systematischen Job-Evaluationen eine um bis zu 4 Prozentpunkte geringere geschlechtsspezifische Lohnlücke aufweisen [IAB].

Herausforderungen bei der Umsetzung

Die Implementierung von Lohntransparenz stößt in der Praxis oft auf Widerstände. Befürchtungen vor Konflikten unter den Beschäftigten oder einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit durch die Offenlegung von Gehaltsinformationen sind weit verbreitet. Um diesen Bedenken zu begegnen, empfiehlt sich ein schrittweises Vorgehen. Zunächst können anonymisierte Gehaltsbänder für verschiedene Positionen und Hierarchieebenen kommuniziert werden. Dies schafft Orientierung, ohne individuelle Daten preiszugeben.

Eine besondere Herausforderung stellt die Berücksichtigung von leistungsbezogenen Gehaltskomponenten dar. Hier gilt es, transparente Kriterien für die Leistungsbewertung zu etablieren und diese regelmäßig auf geschlechtsspezifische Verzerrungen zu überprüfen. Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigen, dass gerade bei variablen Vergütungsbestandteilen oft unbewusste Bias-Effekte zum Tragen kommen, die den Gender Pay Gap verstärken können [DIW].

Die Schaffung von Lohntransparenz erfordert nicht zuletzt einen kulturellen Wandel in Unternehmen. Offene Kommunikation über Gehälter muss als Chance für mehr Fairness und Motivation begriffen werden. Führungskräfte spielen hierbei eine Schlüsselrolle. Sie müssen in der Lage sein, Gehaltsentscheidungen nachvollziehbar zu begründen und etwaige Unterschiede sachlich zu erklären. Schulungen zur gendersensiblen Gehaltsgestaltung können dabei unterstützen, Bewusstsein für unbewusste Vorurteile zu schaffen und faire Entscheidungsprozesse zu fördern.

Lohntransparenz allein garantiert noch keine Entgeltgleichheit, bildet jedoch die Grundlage für deren Realisierung. Sie ermöglicht es, bestehende Ungleichheiten aufzudecken, zu hinterfragen und gezielt anzugehen. In Kombination mit weiteren Maßnahmen wie der Förderung von Frauen in Führungspositionen und der Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann Lohntransparenz einen wesentlichen Beitrag zur Schließung des Gender Pay Gaps leisten.

Faire Vergütungssysteme entwickeln: Strategien für geschlechterneutrale Entlohnung

Die Entwicklung fairer Vergütungssysteme bildet das Fundament für die Realisierung von Equal Pay. Ein geschlechterneutrales Entlohnungsmodell basiert auf objektiven Kriterien und eliminiert systematisch Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts. Der Schlüssel liegt in der Etablierung eines ganzheitlichen Ansatzes, der sowohl die Struktur der Vergütung als auch die Prozesse der Gehaltsfindung und -entwicklung umfasst.

Ein zentrales Element fairer Vergütungssysteme stellt die analytische Arbeitsbewertung dar. Hierbei werden Tätigkeiten anhand festgelegter Kriterien wie Komplexität, Verantwortung und erforderliche Qualifikationen bewertet. Diese Methode ermöglicht es, den Wert verschiedener Positionen unabhängig von geschlechtsspezifischen Zuschreibungen zu ermitteln. Studien des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts zeigen, dass Unternehmen mit analytischen Arbeitsbewertungssystemen einen um bis zu 5 Prozentpunkte geringeren Gender Pay Gap aufweisen [WSI].

Komponenten eines fairen Vergütungssystems

Ein weiterer Baustein geschlechterneutraler Entlohnung liegt in der Gestaltung der Gehaltsstruktur. Hierbei hat sich das Konzept der Gehaltsbänder bewährt. Diese definieren für jede Position oder Funktionsebene eine Spanne, innerhalb derer sich die individuelle Vergütung bewegen kann. Die Festlegung der Bandbreiten erfolgt auf Basis der Arbeitsbewertung und Marktdaten, wodurch eine Balance zwischen interner Fairness und externer Wettbewerbsfähigkeit geschaffen wird.

Komponente Funktion Beitrag zu Equal Pay
Analytische Arbeitsbewertung Objektive Bewertung von Tätigkeiten Eliminierung geschlechtsspezifischer Verzerrungen
Gehaltsbänder Definition von Vergütungsspannen Strukturierte und transparente Gehaltsgestaltung
Leistungsbasierte Komponenten Honorierung individueller Beiträge Fokus auf Leistung statt Geschlecht
Regelmäßige Gehaltsreviews Überprüfung und Anpassung der Vergütung Identifikation und Korrektur von Ungleichheiten

Die Integration leistungsbasierter Vergütungskomponenten in das Entlohnungssystem kann ebenfalls zur Förderung von Equal Pay beitragen. Hierbei ist es essentiell, dass die Leistungskriterien klar definiert, messbar und frei von geschlechtsspezifischen Verzerrungen sind. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung empfiehlt, bei der Gestaltung von Bonussystemen besonders auf die Vermeidung indirekter Diskriminierung zu achten, etwa durch die Berücksichtigung von Teilzeitarbeit bei der Zielsetzung [DIW].

Implementierung und kontinuierliche Verbesserung

Die Einführung eines fairen Vergütungssystems erfordert einen strukturierten Prozess. Zunächst sollte eine umfassende Analyse der bestehenden Gehaltsstruktur durchgeführt werden, um potenzielle Ungleichheiten zu identifizieren. Auf Basis dieser Erkenntnisse können dann gezielte Anpassungen vorgenommen werden. Die Einbindung von Führungskräften und Personalvertretungen in diesen Prozess ist crucial, um Akzeptanz und Verständnis für die Veränderungen zu schaffen.

Ein oft unterschätzter Aspekt bei der Gestaltung fairer Vergütungssysteme betrifft die Einstiegsgehälter. Studien der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zeigen, dass bereits bei der ersten Gehaltsverhandlung signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede entstehen können [Antidiskriminierungsstelle des Bundes]. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt sich die Etablierung strukturierter Prozesse für die Festlegung von Einstiegsgehältern, die sich primär an der Position und den Qualifikationen orientieren.

Die Nachhaltigkeit eines fairen Vergütungssystems hängt maßgeblich von regelmäßigen Überprüfungen und Anpassungen ab. Jährliche Gehaltsreviews bieten die Möglichkeit, die Entwicklung der Vergütungsstruktur zu analysieren und potenzielle neue Ungleichheiten frühzeitig zu erkennen. Hierbei sollten nicht nur individuelle Gehälter, sondern auch die Verteilung von Gehaltserhöhungen und Boni nach Geschlecht betrachtet werden.

Ein weiterer Ansatzpunkt zur Förderung von Equal Pay liegt in der Gestaltung von Beförderungsprozessen. Transparente Kriterien für Karriereschritte und damit verbundene Gehaltssprünge tragen dazu bei, geschlechtsspezifische Benachteiligungen bei der beruflichen Entwicklung zu minimieren. Die Einführung von Mentoring-Programmen und gezielten Fördermaßnahmen für unterrepräsentierte Gruppen kann zusätzlich dazu beitragen, Karrierechancen auszugleichen und langfristig eine ausgewogenere Verteilung in höheren Gehaltsstufen zu erreichen.

Die Entwicklung fairer Vergütungssysteme erfordert ein kontinuierliches Engagement und die Bereitschaft, bestehende Strukturen kritisch zu hinterfragen. Durch die konsequente Anwendung objektiver Kriterien, transparenter Prozesse und regelmäßiger Überprüfungen können Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung von Equal Pay leisten. Letztlich profitieren nicht nur die Beschäftigten von einem gerechten Entlohnungssystem, sondern auch die Unternehmen selbst durch erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit, verbesserte Arbeitgeberattraktivität und ein positives Image als faire Arbeitgeber.

Equal Pay in Ihrem Unternehmen umsetzen: Konkrete Schritte zur Förderung der Entgeltgleichheit

Die praktische Umsetzung von Equal Pay erfordert ein systematisches und ganzheitliches Vorgehen. Unternehmen, die sich dieser Herausforderung stellen, profitieren nicht nur von einer gesteigerten Mitarbeiterzufriedenheit, sondern positionieren sich auch als attraktive Arbeitgeber in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt. Der Weg zur Entgeltgleichheit beginnt mit einer umfassenden Bestandsaufnahme der aktuellen Vergütungssituation im Unternehmen.

Ein erster konkreter Schritt besteht in der Durchführung eines Equal Pay Audits. Hierbei werden sämtliche Gehaltsstrukturen und -komponenten systematisch auf geschlechtsspezifische Unterschiede hin untersucht. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes stellt hierfür kostenlose Tools zur Verfügung, die eine erste Analyse ermöglichen [Antidiskriminierungsstelle des Bundes]. Diese Bestandsaufnahme bildet die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen und hilft, Prioritäten für Anpassungen zu setzen.

Implementierung von Equal Pay Maßnahmen

Auf Basis der Audit-Ergebnisse können gezielte Maßnahmen zur Förderung der Entgeltgleichheit entwickelt werden. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Überarbeitung von Stellenbeschreibungen und Bewertungskriterien. Dabei sollte besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, dass die Anforderungen und Bewertungsmaßstäbe geschlechtsneutral formuliert sind und keine indirekten Benachteiligungen enthalten. Die Einbindung von Gleichstellungsbeauftragten oder externen ExpertInnen kann hier wertvolle Perspektiven einbringen.

Maßnahme Ziel Umsetzungsansatz
Equal Pay Audit Identifikation von Lohnungleichheiten Systematische Analyse aller Gehaltskomponenten
Überarbeitung von Stellenbeschreibungen Geschlechtsneutrale Bewertungskriterien Fokus auf objektive Anforderungen und Kompetenzen
Schulung von Führungskräften Sensibilisierung für unbewusste Vorurteile Workshops zu fairem Recruiting und Gehaltsfindung
Transparente Gehaltsstrukturen Erhöhung der Lohngerechtigkeit Einführung von Gehaltsbändern und Leistungskriterien

Ein oft vernachlässigter, aber entscheidender Faktor bei der Umsetzung von Equal Pay ist die Schulung von Führungskräften und PersonalerInnen. Diese Schlüsselpersonen müssen für das Thema Entgeltgleichheit sensibilisiert und in der Anwendung fairer Vergütungspraktiken geschult werden. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung empfiehlt spezielle Trainings zu unbewussten Vorurteilen (Unconscious Bias) in Gehaltsverhandlungen und Leistungsbeurteilungen [IAB]. Solche Schulungen können dazu beitragen, geschlechtsspezifische Verzerrungen in Entscheidungsprozessen zu minimieren.

Nachhaltige Verankerung von Equal Pay

Um Equal Pay nachhaltig im Unternehmen zu verankern, bedarf es einer kontinuierlichen Überprüfung und Anpassung der implementierten Maßnahmen. Die Einrichtung eines regelmäßigen Monitorings, beispielsweise durch jährliche Equal Pay Reports, ermöglicht es, Fortschritte zu messen und neue Handlungsfelder zu identifizieren. Dabei sollten nicht nur die reinen Gehaltszahlen, sondern auch indirekte Faktoren wie die Verteilung von Beförderungen und Weiterbildungsmöglichkeiten berücksichtigt werden.

Ein innovativer Ansatz zur Förderung von Equal Pay liegt in der Nutzung digitaler Tools zur Gehaltsanalyse. Moderne HR-Softwarelösungen bieten zunehmend Funktionen, die eine automatisierte Überwachung von Gehaltsstrukturen und die Identifikation potenzieller Ungleichheiten ermöglichen. Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut betont, dass der Einsatz solcher Technologien die Effizienz und Genauigkeit von Equal Pay Bemühungen signifikant steigern kann [WSI].

Die Kommunikation spielt eine Schlüsselrolle bei der erfolgreichen Umsetzung von Equal Pay Initiativen. Eine offene und transparente Informationspolitik über die Ziele und Maßnahmen zur Entgeltgleichheit schafft Vertrauen und Akzeptanz in der Belegschaft. Gleichzeitig kann eine proaktive externe Kommunikation über die Bemühungen des Unternehmens zur Förderung von Equal Pay die Arbeitgeberattraktivität steigern und zu einem positiven Image beitragen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Umsetzung von Equal Pay betrifft die Gestaltung von Wiedereinstiegsprogrammen nach familienbedingten Auszeiten. Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigen, dass Karriereunterbrechungen einen signifikanten Einfluss auf die Lohnentwicklung haben und oft zu einer Vergrößerung des Gender Pay Gaps führen [DIW]. Unternehmen können diesem Effekt entgegenwirken, indem sie gezielte Programme zur Unterstützung von WiedereinsteigerInnen anbieten, die sowohl fachliche Weiterbildung als auch Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf umfassen.

Die konsequente Umsetzung von Equal Pay erfordert nicht zuletzt ein klares Bekenntnis der Unternehmensführung. Die Verankerung von Entgeltgleichheit als strategisches Unternehmensziel und die Integration in Führungskräfte-Zielvereinbarungen können maßgeblich zur Priorisierung des Themas beitragen. Durch die Schaffung einer Unternehmenskultur, in der faire und leistungsgerechte Vergütung als selbstverständlich gilt, legen Unternehmen den Grundstein für langfristigen Erfolg in einer diversen und inklusiven Arbeitswelt.

  1. Statistisches Bundesamt (Destatis). Gender Pay Gap. https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Verdienste-GenderPayGap/_inhalt.html
  2. Hans-Böckler-Stiftung. Studie zur Lohntransparenz und Gender Pay Gap.
  3. Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Studie zu Job-Evaluationssystemen und Gender Pay Gap.
  4. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Studie zu variablen Vergütungsbestandteilen und Gender Pay Gap.
  5. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI). Studie zu analytischen Arbeitsbewertungssystemen und Gender Pay Gap.
  6. Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Studie zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Einstiegsgehältern.

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Was ist eine Sachbezugskarte?

Eine Sachbezugskarte ist ein Instrument, mit dem Unternehmen ihren Mitarbeitenden steuerfreie Sachleistungen zur Verfügung stellen können. Die Regional Hero Card ist eine spezielle Sachbezugskarte, die darauf abzielt, die lokale Wirtschaft zu fördern. Die Karte funktioniert wie eine Prepaid-Kreditkarte und kann bei allen Akzeptanzstellen verwendet werden, die Mastercard akzeptieren. Arbeitgeber:innen können die Karten auf bequeme Weise mit steuerfreien Sachbezügen aufladen, die die Mitarbeitenden dann in Geschäften und Dienstleistungen in ihrer Region nutzen können. Die Regional Hero Card bietet eine bequeme Möglichkeit, Mitarbeitenden steuerfreie Vorteile zu gewähren, während sie gleichzeitig die lokale Wirtschaft unterstützen und stärken. Sie fördert die Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen und trägt zur Attraktivität des Arbeitsplatzes bei. Die Karte kann sowohl online als auch offline verwendet werden und wird durch eine benutzerfreundliche App unterstützt, die den Mitarbeitenden hilft, lokale Angebote zu entdecken und ihren verfügbaren Betrag im Auge zu behalten.

Wie profitieren Unternehmen und Mitarbeitende von einer Sachbezugskarte?

Unternehmen und Mitarbeitende profitieren auf verschiedene Weise von einer Sachbezugskarte wie der Regional Hero Card. Unternehmen können steuerfreie Sachbezüge an ihre Mitarbeitenden weitergeben und so die Mitarbeitermotivation und -bindung erhöhen. Durch die Unterstützung der lokalen Wirtschaft verbessern sie zudem ihr Unternehmensimage und tragen zur nachhaltigen Entwicklung der Region bei. Mitarbeitende profitieren von steuerfreien Vorteilen, die ihr verfügbares Einkommen erhöhen, und haben die Möglichkeit, lokale Geschäfte und Dienstleistungen zu unterstützen. Die Regional Hero Card hilft ihnen, die Vielfalt ihrer Region zu entdecken und fördert das Bewusstsein für die Bedeutung der lokalen Wirtschaft. Insgesamt schafft die Karte also einen Mehrwert für alle Beteiligten.

Welche steuerfreien Sachbezüge können Unternehmen mit einer Sachbezugskarte anbieten?

Unternehmen können mit einer Sachbezugskarte wie der Regional Hero Card ihren Mitarbeitenden verschiedene steuerfreie Sachbezüge anbieten. In Deutschland sind beispielsweise Sachbezüge von bis zu 600€ pro Jahr und Mitarbeiter:in steuerfrei, zusätzlich können 180€ pro Jahr und Mitarbeiter:in für persönliche Anlässe wie Geburtstage oder Jubiläen gewährt werden.Zu den steuerfreien Sachbezügen zählen unter anderem Essensgutscheine, Gutscheine für lokale Geschäfte, Freizeiteinrichtungen oder kulturelle Veranstaltungen. Die Regional Hero Card ermöglicht es Unternehmen, diese steuerfreien Vorteile einfach und bequem an ihre Mitarbeitenden weiterzugeben und gleichzeitig die lokale Wirtschaft zu unterstützen.

Wie kann man die Regional Hero Card bestellen und aktivieren?

Um die Regional Hero Card für dein Unternehmen zu bestellen, nutze bitte das Kontaktfeld auf unserer Webseite, um einen Termin mit uns zu vereinbaren. In einem Online-Meeting werden wir die Anforderungen und die gewünschte Anzahl an Karten für deine Mitarbeitenden zu besprechen. Sobald die Karten bestellt sind, erhalten deine Mitarbeitenden die physische Karte per Post oder die digitale Karte per E-Mail.Die Aktivierung der Regional Hero Card erfolgt über die dazugehörige App. Deine Mitarbeitenden müssen die App auf ihrem Smartphone herunterladen und sich mit ihren persönlichen Daten anmelden. Anschließend geben sie den Aktivierungscode ein, den sie zusammen mit der Karte erhalten haben. Nach erfolgreicher Aktivierung ist die Karte einsatzbereit und das Guthaben kann bei den teilnehmenden Geschäften und Dienstleistern verwendet werden. Die App bietet zusätzlich eine Übersicht über das aktuelle Guthaben und die Möglichkeit, die Transaktionen einzusehen.

Wie trägt die Regional Hero Card zur Nachhaltigkeit und Stärkung der lokalen Wirtschaft bei ?

Die Regional Hero Card trägt zur Nachhaltigkeit und Stärkung der lokalen Wirtschaft bei, indem sie den Mitarbeitenden ermöglicht, ihr steuerfreies Guthaben bei regionalen Geschäften und Dienstleistern auszugeben. Auf diese Weise fließt das Geld direkt in die lokale Wirtschaft, was dazu beiträgt, Arbeitsplätze zu sichern, lokale Unternehmen zu unterstützen und die Kaufkraft in der Region zu stärken.Durch die gezielte Förderung der lokalen Wirtschaft wird die Nachhaltigkeit verbessert, da die Transportwege kürzer sind und lokale Ressourcen genutzt werden. Dies führt zu einer Verringerung des ökologischen Fußabdrucks. Außerdem fördert die Regional Hero Card das Bewusstsein für die Bedeutung der lokalen Wirtschaft und die Vorteile des Einkaufens bei regionalen Anbietern. Durch die Kombination aus steuerfreien Vorteilen für Mitarbeitende und der Unterstützung regionaler Unternehmen trägt die Regional Hero Card zur Schaffung einer nachhaltigen und wirtschaftlich starken Gemeinschaft bei.

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